Es ist riskant, politisch eine ganz bestimmte Technologie zu fordern, denn die Entwicklung ist rasant und vielfältig und es tun sich oft Alternativen auf, die politische Entscheidungen veralten lassen.
Grüner Wasserstoff wird ergänzt und teilweise ersetzt durch grünes Ammoniak als Energiespeichermedium. Auch für die Technologie des grünen Ammoniaks ist Sachsen-Anhalt prädestiniert mit seiner guten Verfügbarkeit erneuerbarer Energien, der Chemieindustrie und dem Maschinenbau, denn Ammoniak taugt als Energieträger eher für die groben Lösungen (Schiffe, Eisenbahnen, Industrie).
Damit die Festlegung auf nur eine mögliche Zukunftstechnologie nicht so extrem ausfällt, würde ich diesen Abschnitt gern ergänzen um grünes Ammoniak. Könnte mir jemand vom Fach dabei helfen und weitere Änderungswünsche einpflegen, bitte?
Quelle ohne Paywall (die neueren sind alle nur mit Abo zu lesen): https://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/gruenes-ammoniak-dieser-oekologische-energietraeger-schlaegt-sogar-wasserstoff-a-5012251f-35e9-4430-b122-ddaa3d4758f1
Kommentare
Angelika Ophagen:
Eigenwerbung:
- https://www.chemietechnik.de/anlagenbau/was-ist-gruenes-ammoniak-123.html
- https://gwf-gas.de/maerkte-und-unternehmen/wilhelmshaven-soll-import-terminal-fuer-gruenes-ammoniak-werden/
EU-geförderte Forschung:
- https://www.ikts.fraunhofer.de/de/presse/news/2020_10_13_eu_projekt_arenha.html
Journalistische Aufarbeitung (Paywall, zahlbar mit Anmeldedaten):
- https://background.tagesspiegel.de/energie-klima/ammoniak-soll-gruenen-wasserstoff-baendigen
Journalistische Aufarbeitung (Paywall, zahlbar mit Werbeeinblendungen):
- https://www.zeit.de/2021/14/ammoniak-speicherung-erneuerbare-energien-klimaschutz
- https://www.rtl.de/cms/neuer-wasserstoff-grossauftrag-fuer-thyssenkrupp-4746085.html
Publikationen (cui bono?):
- https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acs.energyfuels.0c03685
- https://pubs.acs.org/doi/10.1021/acssuschemeng.0c04313
Angelika Ophagen:
Sich als Politiker auf eine bestimmte technische Lösung einzuschießen ist im Prinzip keine gute Idee. Rahmenbedingungen setzen ist eine gute Idee. Wenn man über staatliche Förderung spricht, muss dann - wie jetzt beim grünen Wasserstoff - noch enger spezifiziert werden. Dennoch sollte man neueren Entwicklungen nicht die Tür vor der Nase zu schlagen.
- https://de.wikipedia.org/wiki/Ammoniak-Brennstoffzelle#Vor-_und_Nachteile
- https://de.wikipedia.org/wiki/Ammoniak#Speicher-_und_Transportmittel_f%C3%BCr_Wasserstoff
2.)
Es macht den Anschein (siehe vorheriger Kommentar, Links und Nachrichtendichte seit letztem Jahr), als käme man am Ammoniak nicht vorbei. Dann sollten wir wenigstens das 'nur in grünen!' auch auf Ammonik erweitern.
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Darum habe ich in der Überschrift und im Teaser die explizite Einschränkung auf Wasserstoff umformuliert und an einer Stelle der Verallgemeinerung als weiteres Beispiel grünes Ammoniak hinzugefügt.
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Die Synergien mit Wasserstoff sind (laut den gefundenen Quellen) hoch, wenn sowieso benötigtes Ammoniak CO2-neutral hergestellt wird. Wir haben in Sachsen-Anhalt dann sowohl erneuerbare Energien und als auch (aufwendig produzierten) Wasserstoff, wenn unsere Pläne bezüglich dieser beiden Themen fruchten.
Ammoniak ist in bestimmten Nischen mit hohem CO2-Ausstoss der direkten Nutzung von Wasserstoff anscheinend überlegen (platzsparende Lagerung & Transport sind für Schiff- und Luftfahrt und sogar für schienengebundenen Verkehr anscheinend interessant).
Ammoniak ist giftig, wasserlöslich und der Aufwand, Ammoniak als Transportmedium für Wasserstoff zu nutzen, ist sehr hoch (https://de.wikipedia.org/wiki/Ammoniak-Brennstoffzelle#Abgrenzung). Als eigener Energieträger ist es weniger aufwändig nutzbar. Die Forschung und Entwicklung dazu steht nicht mehr ganz am Anfang und wird nun mit Hochdruck betrieben. Als ähnlich utopisch wurde auch die Nutzung von Wasserstoff vor nicht so vielen Jahren noch angesehen und jetzt gibt es schon Serienfahrzeuge und gar nicht so wenige Tankstellen dafür.
Es scheint so, als sei grünes Ammoniak bereits gesetzt als ergänzende Technologie zu grünem Wasserstoff, zumindest für bestimmte Anwendungen mit hoher Klimaschädlichkeit, bei denen sich der Aufwand lohnt. Wenn das nun schon so ist, dann wollen wir auch die möglichen Synergien in Sachsen-Anhalt nutzen und grün mitgestalten.